Wir gehen den Weg der steirischen Energiewende.

Wir haben den Klimaschutz an die Spitze unserer Agenda weiß-grün gestellt. Weil wir uns bewusst sind, dass es sich dabei um die herausragende Aufgabe unserer Epoche handelt. Wir sind uns völlig bewusst, dass die Steiermark den Klimawandel nicht im Alleingang stoppen wird. Aber was bedeutet das für uns? Sollen wir nichts mehr tun? Nein, wir können auch im globalen Kontext etwas beitragen, unsere Umwelt, unsere steirischen Naturlandschaften, unsere Lebensgrundlagen zu erhalten. Und diesen Beitrag leisten wir!

Mit dem Kampf gegen den Klimawandel geht es um die Herausforderung unserer Epoche.

Nach schwierigen Verhandlungen haben wir uns bei unserer Regierungsklausur im Herbst in Schladming auf ein Sachprogramm Photovoltaik geeinigt. Ein Meilenstein im Ausbau erneuerbarer Energien. Mit klarer Priorisierung auf bereits versiegelte Flächen, auf Dachflächen, mit klaren Kriterien, die die wertvollsten Böden schützen. Es ist gerade ein Verordnungsentwurf im Begutachtungsprozess und soll in Kürze – nach finalen Adaptierungen – zur Umsetzung gelangen. 37 Vorrangzonen in 34 Gemeinden mit einer Gesamtfläche von rund 825 Hektar wurden mit diesem Verordnungsentwurf definiert. Diese Flächen sind besonders geeignet, um sie rasch und effizient für Photovoltaik-Anlagen zu nutzen.

Außerdem verfolgen wir ambitionierte Ziele im Bereich der Windenergie. Um der Windkraft einen neuen Schub zu verleihen, sollen neue Flächen definiert und erschlossen werden. Klares Ziel dabei: 250 Windkraftanlagen in der Steiermark bis 2030, woraus sich ein entstehendes Leistungspotential von rund 1000 Megawatt ergeben soll.

Wenn wir die Energiewende ernsthaft betreiben wollen, dann sind diejenigen eindeutig auf dem falschen Dampfer, die plötzlich die Wasserkraft verteufeln. Und es sind diejenigen am Holzweg, die die Biomasse – unsere natürlich gewachsenen und vor allem nachwachsenden Rohstoffe – auf eine schwarze Liste setzen wollen.

Der Klimaschutz ist die Herausforderung unserer Epoche.

Wir werden als Landesregierung daher auch im Bereich der Wasserkraft weitere Potentiale identifizieren und heben. Und selbstverständlich bekennen wir uns klar zur weiteren Nutzung und zum Ausbau der Bioenergie einschließlich der Biomasse. Wind, Sonne, Wasser und Biomasse: Auf diesen vier Beinen müssen und werden wir stehen, um die Energiewende und insbesondere die Versorgungssicherheit, die Energieunabhängigkeit zu schaffen.

Kürzlich wurden die Liftstützen am Dachstein abgebaut. Der Schibetrieb wird eingestellt, weil zunehmend unmöglich. Ein mahnendes Beispiel, das zeigt, wie weit der Klimawandel bereits fortgeschritten ist. Dass seine Auswirkungen uns längst unmittelbar betreffen. Dass wir noch um ein Vielfaches entschlossener handeln müssen. Zu dieser Entschlossenheit gehört für mich auch das klare Bekenntnis zur Technologieoffenheit. Gerade als Forschungs- und Entwicklungsland Nummer 1 darf die Steiermark in Sachen Technologieoffenheit und Weiterentwicklung beim Status Quo nicht Halt machen.

Mit dem Kampf gegen den Klimawandel geht es um die Herausforderung unserer Epoche. Und gerade deshalb bin ich gegen jede dogmatische Verengung. Gegen jede dogmatische Verengung, die beispielsweise nur im Verbrennungsmotor oder nur im batterieelektrischen Antrieb das Allheilmittel sieht. Und uns damit in die nächste Abhängigkeit – nämliche jene von China – führt.

Gerade beim Klimaschutz geht es um Entscheidungen für die Zukunft. Darum, die Zukunft unserer Kinder zu gestalten.

(c) Kanizaj

Als John F. Kennedy im Mai 1961 in seiner berühmten Rede angekündigt hat, bis zum Ende des Jahrzehnts den ersten Menschen auf den Mond bringen zu wollen, hat er nicht die dafür nötige Rakete und ihre Eigenschaften beschrieben. Er hat das Ziel formuliert. Die Aufgabe. Die Richtung. Ingenieure, Techniker und Wissenschaftler haben den Weg gefunden, das was für viele nach einer Utopie geklungen hat, Realität werden zu lassen. Im Juli 1969 – gerade einmal acht Jahre später – ist der erste Mensch auf dem Mond gelandet.

„Ich bin für das raschestmögliche Erreichen der CO2-Neutralität. Und zwar mit der Technologie – oder besser gesagt: mit den Technologien – die uns am effizientesten und möglichst rasch zum Ziel führen. Die Wissenschaft hat uns schon so oft überrascht. Erstaunt. Beeindruckt. Hat bahnbrechende Entwicklungen zustande gebracht. Ich bin überzeugt, dass wir den notwendigen Wandel nur durch technologischen Fortschritt schaffen werden.“

Und dafür müssen wir offen sein. Offen, für die besten Entwicklungen und die besten Ergebnisse, die es ermöglichen, den Klimawandel zu stoppen.

Vielleicht kommt eine der entscheidenden Innovationen ja auch aus einer unserer steirischen Universitäten, Forschungseinrichtungen oder aus einem größeren oder kleineren heimischen Unternehmen – manche sind ja gar Weltmarktführer. Sie gehören zu den wichtigsten Ressourcen unseres Bundeslandes und auf sie können wir gerade am heutigen Landesfeiertag mit Recht stolz sein. Wir werden weiter eng mit ihnen zusammenarbeiten und ihre Forschung unterstützen. Auch um auf Basis ihrer Expertise die richtigen Entscheidungen für die Zukunft unseres Landes treffen zu können.

 

Landeshauptmann Christopher Drexler